Angefangen vom Körperbau über das Zusammenwirken ihrer Sinne ist eine Katze ausgezeichnet für die Jagd in der Dämmerung gerüstet. Auch alle anderen Innenorgane unterstützen seit Urzeiten unsere Samtpfote. Sie ist ideal an ihre Umwelt angepasst. Mit Hilfe der Sohlen schleicht sie an ihre Opfer heran, kann lange warten bis sie zum finalen Sprung ansetzt. Sie klettert auf Bäumen und einen Fall aus 3 Meter Höhe reguliert sie mit den Gleichgewichtsorganen, um wieder auf den Füssen zu landen. So übersteht sie einen Fall aus größerer Höhe sicherer, als aus niedriger Höhe.

Das Fell |  Fellzeichnung |  Die Krallen und Pfoten |  Freier Fall und Springen |  Seitenanfang |  KATZENLEXIKON

Das Fell
Das Fell der Samtpfoten besteht aus Unterwolle und Deckhaar und ist je nach Rasse kürzer oder länger ausgeprägt. Durch die Talgdrüsen an den Haarwurzeln, das beim Putzen im Fell verteilt wird, wird bei Regen das Wasser abgewiesen. Den Thermoeffekt erreicht eine Katze durch Aufplustern des Fells und speichert so im Winter Körperwärme. Im Sommer leckt sie sich das Fell und da Katzen kaum Schweißdrüsen besitzen, verdunstet die Feuchtigkeit und kühlt so den Körper. Gesundes Fell ist dicht, ohne Bruchstellen und je nach Rasse mehr oder weniger glänzend.

Das Fell |  Fellzeichnung |  Die Krallen und Pfoten |  Freier Fall und Springen |  Seitenanfang |  KATZENLEXIKON

Die Fellfarben
Jede Katze ist nicht nur von der Felllänge sondern auch in der Färbung und Musterung anders, egal ob Sie eine Hauskatze oder eine Rassekatze ihr Eigen nennen. So unterscheidet man ein-, zwei- und dreifarbige Katzen und bei der Felllänge kurz-, halblang- und Langhaarkatzen.

einfarbig | zweifarbig | dreifarbig | Seitenanfang

Die Urahnen unserer Samtpfoten besaßen wahrscheinlich ein graubraunes dunkleres, gestromtes Fell. Sie waren dadurch sehr gut getarnt. Einfarbige Katzen kommen von schwarz über rot bis zu weiß in der Natur vor, die gestromte Tigerung wird durch ein Gen unterdrückt. Es wird vermutet, dass die Pigmentierung Schwarz die intensivste und erste Fellfärbung der Katze ist. Der Fachausdruck für dunkle Haarfarben in der Biologie heißt Melanin. Alle anderen Farben entstehen durch geringere Pigmentierung. Oft schimmert bei Sonneneinstrahlung eine Tigerung, oder z. B. ein blauer Farbstich durch.

einfarbig | zweifarbig | dreifarbig | Seitenanfang

Zweifarbige Katzen nennt man auch Bicolor. Diese Katzen besitzen ein überwiegend weißes Fell kombiniert mit allen anderen Farben, meist an den Schultern und Flanken. Sie haben meist eine Zeichnung mit schwarzen Flecken an den Flanken und Schulterflecken. Um diese Katzen genauer zu beschreiben, benutzt man folgende Ausdrücke.
Eine Maske ist eine dunkele, meist schwarz gefärbte Gesichtszeichnung. Einfarbige, z. B. weiße, Katzen oder auch mit einer schwarzen Maske versehende, haben oft einen weißen Streifen, der an der Nase beginnt und sich bis zur Stirn fortsetzt. Man spricht hierbei von einer Blesse. Wenn "nur" dunklere Fellpartien an Kopf, Ohren, Beinen und Schwanz vorhanden sind, spricht man von Abzeichen oder Points. Weiße Partien an den Beinen unterscheidet man, je nach Länge, in Socken oder Stiefel oder wenn diese weiße Zeichnung am Hals vorkommt, wird dieses als Latz bezeichnet.
Tabby-dunkle Fellzeichnung, gestromt, gestreift/getigert (dunkles Fellmuster auf wildfarbenen Grund), getupft, Beim Ticking wechseln dunkle und helle Farben am Haar ab. Wenn das Fell der Katzen mit hellen Haaren und dunkler Haarspitze aufweißt, wird es als Tipping bezeichnet. Eine Tigerung ist das älteste Zeichnungsmuster der Hauskatzen. Hier sind auf hell oder heller geticktem Haargrund sind dunkle Streifen verschiedener Farben ausgebildet. Man spricht hier von einer Wildtigerung oder Agouti. Bei einigen Rassen ist die Tigerung als getupft ausgeprägt. Katzen mit einer intensiven und kräftigen Tigerung heben sich von der Umgebung kaum ab. Ist dieses Farbmuster vom Rücken bis hin zur Schwanzspitze verstärkt, bezeichnet man dieses als Aalstrich.

einfarbig | zweifarbig | dreifarbig | Seitenanfang

Dreifarbige Katzen werden im Volksmund auch als Glückskatzen bezeichnet. Alle Farben, wie Schwarz, Rot und Creme sollten in gut abgegrenzten Farbzonen am ganzen Körper, auch im Gesicht, verteilt sein. Katzen mit dieser Fellzeichnung sind meist weiblich, männliche sind meist nicht zeugungsfähig. Schildpattkatzen haben unterschiedliche Farbkombinationen entweder schwarz-gelb-rot oder mit schwarz-gelb-rot mit weißen Fellflecken. Bei Schildpatt-Weibchen tritt eine Stromung als Geisterzeichnung auf, die für Tabby-Katzen typisch ist.

einfarbig | zweifarbig | dreifarbig Seitenanfang

Das Fell |  Fellzeichnung |  Die Krallen und Pfoten |  Freier Fall und Springen |  Seitenanfang |  KATZENLEXIKON

Die Krallen und Pfoten
Die Sohlen der Samtpfoten sind nicht nur äußerst empfindlich, so spüren unsere Vierbeiner Erdbeben schon Tage vorher, sondern schützen die Krallen vor Abnutzung. Mit den Ballen streichelt sie zärtlich und fordert zum Spiel auf. Die Krallen sind in einem Köcher eingezogen und zum Klettern ausgefahren, oder zum Futterangeln und als Waffe benutzt. Aber auch beim Treteln (Milchtritt) fährt die Katze die Krallen ein und aus.

Das Fell |  Fellzeichnung |  Die Krallen und Pfoten |  Freier Fall und Springen |  Seitenanfang |  KATZENLEXIKON

Freier Fall und Springen
Unsere Samtpfoten sind bewundernswerte Kletter-, Balance- und Sprungakrobaten, die nicht nur leise, sondern auch äußerst schmale und hohe Wege bewältigen. Selbst mit drei Beinen kommen sie meist sehr gut zurecht.
So besitzen sie eine große Sprungkraft, die in den muskulösen Hinterbeinen steckt und springen aus dem Stand fünfmal so hoch, wie sie selbst groß ist. Zunächst duckt sich unsere Samtpfote mit angezogenen Hüft-, Knie- und Fußgelenke und schnellt dann plötzlich hoch, wenn sie die Entfernung genau abschätzt hat und landet nur dort, wo sie landen wollte. Mit ausgestreckten Vorderläufen, die am Zielort in eine aufrechte Position gebracht werden, so dass die Hinterläufe parallel gesetzt werden können, um auch auf engsten Raum das Gleichgewicht nicht zu verlieren. Das Hochklettern an Bäumen liegt unserem Vierbeiner im Blut und wird die Krallenform unterstützt. Beim Herabklettern hat die Katze, insbesondere ein unerfahrenes Jungtier, das dann oft durch die Feuerwehr gerettet werden muss, dann doch geregelte Schwierigkeiten, sie wieder runter, so beugt sie sich zunächst so weit vor, dass es aussieht, als würde sie eine Wand hinunter laufen. Mit diesem Trick verkürzt sie die Entfernung zum Boden. da die nach hinten gerichteten Krallen keinen Halt finden. Sie „tänzeln“ oder klettern von Anfang an rückwärts den Baum herunter, bis sie den letzten Sprung wagen, um wieder sicher auf den Boden zu landen.
Wenn unsere Hauskatze im Eifer des Gefechts doch einmal die Balance verliert oder sich beim Sprung verschätzt, verändert sie im Fallen die Lage ihres Körpers so, das sie immer mit den Beinen landet. Sie dreht im freien Fall zuerst ihren vorderen Körperteil in die normale Lage, streckt Kopf aufrecht nach oben und bedingt durch diesen Bewegungsablauf dreht sich auch automatisch ihr Hinterteil. Um den Auftrieb zu vergrößern und den Luftwiderstand zu erhöhen, spreizt die alle Läufe weit von sich und abgebremst landet mit den Pfoten, da sie diese erst kurz vor der Landung an den Körper ausrichtet. Dieser Vorgang wird durch das Gleichgewichtsorgan im Innenohr automatisch ausgelöst. Der Schwanz mit seinen 19 bis 24 Wirbeln unterstützt den Drehvorgang.
Ich möchte auf keinen Fall solche Abstürze verharmlosen, denn auch wenn auf den ersten Blick keine Verletzung zu bemerken ist, kann durch diesen Absturz und den damit verbundenen Schock der Schmerz unterdrückt werden. Stellen Sie sicherheitshalber ihren Liebling dem Tierarzt vor, denn nur dieser kann feststellen, ob Prellungen, Zehen-, Bein- und Rippenbrüche, Schädelverletzungen, Kieferbrüche oder schwere innere Verletzungen im Brustraum vorliegen. Ernste Anzeichen sind immer erkennbare Atembeschwerden.
Daher übersteht unser Wohnungstiger den Fall aus größerer Höhe meist unverletzt oder nur leicht verletzt. Stürzt sie jedoch aus geringeren Höhen ab, kann sie den Körper nicht drehen und verletzt sich daher oft schwerer, bis hin zum Genickbruch.

Das Fell |  Fellzeichnung |  Die Krallen und Pfoten |  Freier Fall und Springen |  Seitenanfang |  KATZENLEXIKON

zurück zur Hauptseite