Sô hüete sich alliu diu werlt vor den katzen. Sô gêt sie hin unde lecket eine kroten swâ sie die vindet under einem zûne oder swâ sie sie vindet, unz daz diu krote bluotet: sô wirt diu katze von dem eiter indurstic, unde swâ sie danne zuo dem wazzer dumt daz die liute ezzen oder trinken suln, daz trinket sie unde unreinet die liute alsô, daz etelîchem menschen dâ von widervert, daz ez ein halbez jâr siechet oder ein ganzez oder unze an sînen tôt oder den tôt dâ von gâhens nimt. Etewenne trinket sie sô vaste, daz ir ein zaher ûz den ougen vellet in daz wazzer, oder daz sie drîn niuset. Swer daz iht niuzet gezzen oder getrunken, der muoz den grimmigen tôt dâ von kiesen. Oder sie niuset an eine schüzzele oder an ein ander vaz, dâ man ûz ezzen oder trinken sol, daz ein mensche grôzen schaden unde siechtuom dâ von gewinnet oder zwei oder vier, oder swie vil menschen in einem hûse sint. Unde dâ von, ir hêrschaft, trîbet sie von iu, wan ir âtem ist halt gar ungesunt und ungewerlich, der ir halt ûzer dem halse gêt. Heizet sie ûz der küchen trîben oder swâ ir sît, wan sie sint tôtunreine. Unde dâ von sô heizet der ketzer ein ketzer, daz er deheinem kunder sô wol glîchet mit sîner wîse sam der katzen. Sô gêt er alse geistlîchen zuo den liuten unde redet alse süeze rede des êrsten unde kan sich alse wol zuo getuon, rehte alse diu katze tuot, unde hât den menschen dar nâch sô schiere verunreinet an dem lîbe. Alsô tuot der ketzer: er seit dir vor alle süeze rede von gote unde von den engeln, daz dû des tûsent eide wol swüerest, er wære ein engel. Sô ist er der sihtige tiuvel. Und er giht des, er welle dich einen engel lâzen sehen unde welle dich lêren, daz dû got lîplîchen sehest, unde seit dir des sô vil vor, daz er dich schiere von dem kristenglouben hât gescheiden unde daz dîn niemer rât wirt. Unde dâ von heizet er ein ketzer, daz sîn heimelicheit als schedelich ist als einer katzen, und alse vil schedelîcher. Diu katze verunreinet dir den lîp: sô verunreinet iu der kitzer sêle unde lîp, der deweders niemer mêr rât wirt. Und er ist halt als schedelich: unde hæte ich eine swester in einem ganzen lande, dâ ein ketzer inne wære, der hæte ich angest niwan vor dem einigen ketzer: der ist halt sô schedelich. Und alsô hüete sich alliu diu werlt vor im. Ob got wil, ich hân kristenglouben alse vesteclîche als von rehte ein ieglich kristenmensche habe sol: und ê daz ich niwan vierzehen tage in einem hûse wolte sîn mit wizzenne, dâ ein ketzer inne wære, ich wolte ê in einem hûse sîn, dâ fünf hundert tiuvel inne wæren, ein ganzez jâr. Wie, ketzer, bist dû iendert hie? Nû enwelle der almehtige got, daz deheiner vor mir sî! Sie gênt ouch niht ze frumen steten, wan dâ sint die liute verstendic und hoerent an dem êrsten wol daz er ein ketzer wære: sie gênt zuo den wîlern unde zuo den dorfen gerne unde halt zuo den kinden, die der gense hüetent an dem velde. Und etewenne giengen sie gar in geistlîchem gewande und swuoren niht durch dehein dinc; unde dâ bî wart man sie erkennen. Nû wandelent sie ir leben und ir ketzerîe rehte als der mâne, der sich dâ wandelet in sô manige wîse. Alsô tragent nû die ketzer swert unde mezzer, langez hâr, langez gewant, unde swerent die eide nû. Sie hæten etewenne den tôt ê geliten, wan sie sprâchen, got der hæte in eide verboten. Und ir meister habent sie in nû erloubet daz sie eide swern. Sê, unsæliger ketzer, hât dir ez got verboten, wie mac dirz danne dîn meister iemer erlouben? welch der tiuvel gap im den gewalt einem schuochsiuter oder einem weber oder einem spörer, der dîn meister ist? wie mohte dir der erlouben daz dir got verboten hât? Dâ sol er ie zwelf kristen ze ketzern machen: dâ mite sol er den eit haben gebüezet. Pfî, unsæliger ketzer! ob man dich danne ê ûf einer hürde verbrennete, ê danne dû einigen ketzer gemachest! Nû seht, wie verdampt ir gloube und ir leben ist! Sô sprechent etelîche ketzer unde gloubent sîn, daz der tiuvel den menschen geschüefe; sô geschüefe unser herre die sêle drîn. Pfî, verfluochter ketzer! wanne würden sie ie sô gemeines muotes oder wanne vereinten sie sich mit einander? Nû seht, ir sæligen gotes kinder, daz iu der almehtige got sêle unde lîp beschaffen hât. Unde daz hât er iu under diu ougen geschriben, an daz antlütze, daz ir nâch im gebildet sît. Dâ hât er uns rehte mit geflôrierten buochstaben an daz antlitze geschriben. Mit grôzem flîze sint sie gezieret unde geflôrieret. Daz verstêt ir gelêrten liute wol, aber die ungelêrten mügent sîn niht verstên. Diu zwei ougen daz sint zwei O. Ein H daz ist niht ein rehter buochstabe, ez hilfet niuwan den andern: als HOMO mit dem H daz sprichet mensche. Sô sint diu zwei ougen unde die brâwen dar obe gewelbet unde diu nase dâ zwischen abe her: daz ist ein M, schône mitdrin stebelînen. Sô ist daz ôre ein D, schône gezirkelt unde geflôrieret. Sô sint diu naselöcher unde daz undertât schône geschaffen reht alse ein krichsch E, schône gezirkelt unde geflôrieret. Sô ist der munt ein I, schône gezieret und geflôrieret. Nû seht, ir reinen kristenliute, wie tugentlîche er iuch mit disen sehs buochstaben gezieret hât, daz ir sîn eigen sît unde daz er iuch geschaffen hât! Nû sult ir mir lesen ein O und ein M und aber ein O zesamen: sô sprichet ez HOMO. Sô leset mir ouch ein D und ein E und ein I zesamen: so sprichet ez DEI. HOMO DEI, gotes mensche, gotes mensche! Ketzer, dû liugest! Nû sich, wie ketzerlîche dû gelogen hâst! Ez wart halt nie sô getânes niht, daz der tiuvel ie geschuof, wan sünde unde schande: die geschuof er des êrsten an im selben unde dar nâch iemer mêr, swâ er daz mohte gerâten, daz tet er. Der almehtige got geschuof alliu dinc unde geschuof diu ze nutze unde ze guote. In principio creavit deus celum et terram etc. Allez daz sich rüeret ûf ertrîche, ez sî sihtic oder unsihtic, daz hât got geschaffen. Et omnia per isum facta sunt, et sine ipso factim est nihil. Ez wart eht nie niht ân in geschaffen. Nû sich, dû ketzer, wie dû liugest! Sît dû gihst daz dich der tiuvel geschaffen habe, sô var ouch zuo dem tiuvel. Dû hâst aber dînen herren, den tiuvel, tiuvelîchen an gelogen: des sol er dir vil wol gelônen, im zerrinne danne alles des fiwers daz er iendert hât. Nû seht, ir kristenliute, wie schentlîchen glouben sie habent dise valschen diebe des kristenlîchen glouben, der reineclîche unde schône über alle glouben liuhtet, als diu sunne überliuhtet alliu lieht! Ir reinen kristenliute, dâ von hüetet iuch vor disen ketzern, die alsô zuo iu sliefent sam die katzen und iuch ertoeten wellent mit ir krotensâmen, der unreinen ketzerlîchen lêre, die er in sich gelecket hât sam diu katze daz eiter von der kroten. Unde sâ zehant sô diu katze die kroten alsô gelecket, sô beginnet sie al zehant dorren unde gêt ir daz hâr ûz unde wirt alse widerzæme und alse ungenæme, als ir an ir wol seht, daz sie etewenne kûme die lenden nâch ir geziuhet. Unde dâ von hüetet iuch vor den katzen und ouch von den ketzern, wan sie bêde schedelich sint an lîbe und an sêle.

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