Hör was ich Dir zu erzählen habe!
Tracy

Katze

geboren: Juli 1996

seit dem 06.06.2001 im neuen zu Hause

voher: seit 02.04.98 im Tierheim Troisdorf
Mandthauskatze (38,7 Monate)


Das war eine überraschung und Schock zugleich. Eines Tages, die Menschen sagen Mittwoch dazu, fing der Tag wie immer an, doch dann große Aufregung; zwei Zweibeiner haben mir ein Handtuch über den Kopf geworfen und so mich gefangen. Dann wurde ich in einen Käfig gesperrt. Mein Knurren und wutentbranntes Fauchen ignorierten sie einfach. Ich bekam mehrere Pikser in einem eklig stinkenden Raum verpasst und wurde dann wieder in den Käfig verfrachtet. Von dort ging es mit einem so genannten Auto ab. Nach für mich endloser Zeit, kam ich in einer Wohnung an.
Puh, das war ein Stress: Ich musste mich erst einmal verstecken, um in aller Ruhe die Lage zu peilen. Bald nahm ich meinen ganzen Mut zusammen und da ich hier allein war, erkundigte ich das abgeschlossene Zimmer, denn hier stand schon ein Napf aus dem mir der Duft mit meinem Lieblingsfutter in die Nase kroch, etwas zu Trinken und unter dem Bett war mein Klo und eine kuschelige warme Decke. Bald entdeckte ich das Fenster. Ihr glaubt nicht, wie spannend es ist, herauszugucken. Immer wieder gibt es etwas Neues zu entdecken. Nur dass immer wieder fremde Menschen an der Fensterscheibe klopften, störte mich gewaltig. Aber bald merkte ich, dass diese mir nichts tun konnten und so blieb ich sitzen und ignorierte sie. Damit ich mich immer wieder schnell verstecken kann, ist alles was ich brauche, in der Nähe meiner Höhle oder unter dem Bett. Das brauche ich allerdings auch, da hier viele Katzen leben, die immer wieder, wenn die Zimmertür offen bleibt, herein huschen und schnuppern kommen. Insbesondere meine freche Schwester Nina, die mir ständig auf den Pelz rückt. Aber auch wenn unser Dosenöffner ins Zimmer kam um sich mit mir zu unterhalten verzog ich mich unter das Bett. Damit ich meine Angst verliere, hat er mir immer etwas Leckeres unter das Bett gelegt. Manchmal habe ich es nicht bis in meinem Versteck geschafft und wenn mir dann aus Angst ein Malheur passierte, kam mein Mensch an und obwohl ich ihn kräftig anfauchte, sprach er ruhig auf mich ein und entfernte schnell das Unglück. Peinlich, peinlich, wo ich doch so viel Wert auf mein äußeres lege.
Mein Dosenöffner weis immer wo ich bin und außerdem wenn er mit Leckereien kommt, muss ich einfach schnell zu ihm und wenn er mit mir spielt, natürlich auch. Sicherheitshalber kann ich es mir noch nicht abgewöhnen, zu fauchen und kurz mit der Pfote zuzuhauen. Kleine Menschenkinder sollen ja auch nicht jedem vertrauen oder gar mitgehen. So akzeptiert unser Zweibeiner, dass ich, wenn seine Hand überraschend auf mich zukommt erst einmal fauche.
Inzwischen sind fast 2 Jahre vergangen und ich verstecke mich nur noch wenn Besuch kommt auf einem Stuhl unter dem Tisch im Wohnzimmer, da ich hier die Lage peilen kann, ohne selbst gesehen zu werden. Auch im Arbeitszimmer habe ich inzwischen meine Lieblingsplätze, entweder auf dem Kopierer oder mitten auf dem Monitor vom Computer, und mein Futter schmeckt noch mal so gut, wenn mein Dosenöffner zuschaut. Wenn ich allein im Arbeitszimmer bin, oder er nur mal kurz aufsteht, mache ich es mir sofort auf seinen Bürosessel bequem. Außerdem, wenn er dann mal von der Arbeit, so nennt er diese völlig unnutze Tätigkeit, aufblickt, kann er sich mit mir unterhalten und als Antwort blinzle ich ihm zu, und dann bekomme ich oft etwas Leckeres zugesteckt. Manchmal, wenn er mit einem Leckerchen vor meiner Nase hin- und her wedelt, kann er mich sogar schon streicheln, ohne dass ich fauche und knurre. In seinem Arbeitszimmer ist auch ein Regal, das er mit Büchern und allerhand Nippes voll gestopft hat. Natürlich hält mich das überhaupt nicht davon ab es als Kletterwand zu nutzen. Und das die Bücher dann besonders nachts, laut polternd auf den Boden donnern, hätte er sich schließlich denken können.
Bei meinen Streifzügen durch die Wohnung entdeckte ich im Wohnzimmer eine Bank mit einer kuscheligen Decke, die ich nun als Beobachtungsposten nutze, um dem Treiben der anderen Mitbewohner zuzusehen. Außerdem, wenn unser Mensch Leckereien verteilt, dann bin ich, in der Gruppe sitzend, direkt an der Quelle und es macht mir Spaß, auch wenn ich dabei noch ein wenig knurre, wenn unser Zweibeiner mit uns spielt. Seitdem gehe ich nur noch selten in das Schlafzimmer mit meinen alten Verstecken, denn ich bin inzwischen so mutig geworden, dass ich ihm sogar schon in der Küche zugesehen habe, als er unsere Futternäpfe gefüllt hat. Trotzdem, wenn die Nina auf mich zukommt, fauche ich immer noch kräftig, den anderen Katzen gebe ich aber ein Nasenküsschen zur Begrüßung. So stehe ich auch meist mit den anderen an der Wohnungstür und freue mich, wenn unser Dosenöffner endlich nach Hause kommt.
Unser Chef kommt immer wieder auf tolle neue Ideen, um uns zu beschäftigen. So brachte er neulich einen riesigen Karton mit, schnitt unten zwei große Löcher hinein, so dass wir durchlaufen oder uns darin verstecken können. Ein weiteres ist in der oberen Hälfte und dient uns als Fenster. Wir können jetzt uns nicht nur im Karton verstecken, sondern auch darauf herumklettern oder einfach nur auf dem Dach schlafen. Mal sehen welche Überraschungen er demnächst wieder auf Lager hat. Jedenfalls ist dieser Karton im Moment der Hit und wir toben zu hier dritt. Wir haben es geschafft und aus dem Karton in kürzester Zeit Kleinholz gemacht.
Nur ein paar Tage vergingen bis er mit jede Menge Einzelteile erschien und diese zusammenschraubte. Natürlich merkten wir sofort, dass hier eine Kletterwand mit Verstecken aufgebaut werden sollte. Unsere beiden Kleinen könnten es gar nicht abwarten und tobten schon beim Aufbauen auf den Plattformen und Verstecken herum. Dass unser Mensch, da die beiden immer wieder auf seiner Hand landeten, ständig Aua schrie und bald mit Kratzer übersät war, ist wohl nachvollziehbar. Da diese Aufregung mir zuviel wurde, verkrümelte ich mich ins Arbeitszimmer, genoss die Ruhe in meinem Körbchen und nutzte die Zeit dazu, mich ausgiebig zu putzen. Dass ich gerne im Arbeitszimmer auf dem Schreibtisch liege, habe ich schon erzählt, aber auch mein weiterer Tagesablauf hat feste Regeln. So komme ich jeden Abend zur Fernsehzeit ins Wohnzimmer und döse auf einem der Lammfelle, um dann zur Schlafenszeit in ein Weidenkörbchen zu wechseln. Jetzt berichte ich zum letzten Mal von unserem jetzigen Zuhause, denn wir haben ja so viele Spiel- und Versteckmöglichkeiten, so dass ich, wenn ich meinen Dosenöffner mal nicht über die Schulter gucke, jeden Platz ausgiebig teste und einfach keine Zeit mehr habe zu warten, bis mein Zweibeiner endlich alles aufgeschrieben hat, was ich ihm erzähle.

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