Hör was ich Dir zu erzählen habe!
Lisa

Katze

geboren: Mai 2001

seit dem 26.10.2001 im neuen zu Hause

Hey, ich lebte eine Ewigkeit in der Wildnis. Es war dunkel und kalt und ständig regnete es und hungern musste ich auch noch. Na ja, es war schließlich schon Ende Oktober im Jahre 2001 und ich erst knapp sechs Monate alt.
Nach tagelanger Einsamkeit, nahm ich all meinen Mut zusammen, schrie aus Leibeskräften und ließ mich von einer Katzenfreundin, die mir gut zuredete, einfangen. Die brachte mich zu meinem neuen Zuhause. Hier wartete schon ein voller Napf mit leckerem Futter und Trinken in einem eigenen warmen Zimmer auf mich. Nachdem ich mich gestärkt hatte, musste ich erst einmal eine Runde auf der warmen Decke schlafen, die versteckt in einer Höhle auf mich wartete. So ging das ein paar Tage, nur schlafen und futtern, was das Zeug hält. Dann eines Tages ließ er die Tür auf und so lernte ich nach und nach die anderen Katzen kennen, die ich schon gehört hatte. Da in meinem neuen Zuhause, wie gesagt, auch andere Katzen leben, sind hier jede Menge Kletterbäume, Verstecke und Kuschelplätze. Inzwischen habe ich mich eingewöhnt und es geht mir blendend. Abends, schleiche ich mich mit äußerster Vorsicht, jede Deckung nutzend an. So sprinte ich zuerst unter sein Bett, arbeite mich bis zur Bettkante vor, dann stütze ich mich mit meinen Vorderpfoten auf der Matratze ab, um die Lage zu sondieren. Wenn ich bis jetzt noch nicht bemerkt worden bin, springe ich vorsichtig auf sein Bett und kann mich nun endlich an ihm kuscheln oder es mir auf seinem Rücken bequem machen, wenn mein Dosenöffner schon schläft. Leider muss ich dabei immer so laut schnurren, dass er mich sofort hört und aufwacht, dann wird noch eine Runde gestreichelt und schließlich weitergeschlafen. Ich muss allerdings auch zugeben, dass ich, wenn ich auf ihm liege selber schuld bin, wenn er erwacht, da ich mit meinen Vorderpfoten seinen Rücken beim Schnurren massiere. Und jeden Abend, wenn mein Dosenöffner im Bett noch lesen will, springe ich vom Kratzbaum auf sein Bett und setze ich mich auf seinen Bauch, so dass ich weitere Streicheleinheiten erhalte – und obwohl er das Buch seitlich von mir hält, stört mich das und ganz vorsichtig drücke ich kratzend mit meiner Vorderpfote die Lektüre beiseite. So muss er mir seine ganze Aufmerksamkeit schenken und mir meinen Kopf, die Ohren und das Hinterteil streicheln. Mein Mensch weiß ganz genau wie man uns streicheln muss. Eigentlich ist streicheln die falsche Beschreibung. Ihr Menschen sagt dazu Ganzkörpermassage. Er fährt nacheinander, die Finger gekrümmt, so dass sich seine Nägel in mein Fell eingraben können, über meinen ganzen Körper. Jetzt werde ich endlich von den alten störenden Haaren des Fells befreit. Wie es sich gehört nimmt er dafür beide Hände. Ich mache mich dann vor Begeisterung schnur-rend platt wie eine Flunder und lege dabei meist meinen Schwanz seitwärts. Manchmal schlüpfe ich auch unter seine Bettdecke und mache es mir auf seinem Bauch bequem.
Als ungefähr ein halbes Jahr vergangen war, kam eines Tages mein Zweibeiner mit einem Korb aus dem es ängstlich piepste. Neugierig lief ich herbei. Ein kleiner Kater, der überhaupt nichts konnte, wurde herausgehoben. Ich erbarmte mich seiner und putzte diesen Winzling erst einmal, als er zu mir gesetzt wurde. Nur als er Milch bei mir suchte, musste ich passen, aber kuscheln durfte er. Immer muss man auf diesen Winzling aufpassen. Wenn Findus, so heißt er, mal wieder auf Entdeckungsreise war und dann zu mir kommt, wird er erst einmal beschnuppert und das Fell aufs gründlichste abgeleckt. Nebenbei bringe ich ihm alle Katzentricks bei, oder wir toben zusammen durch das Schlafzimmer. Besonders nachts ist unser Mensch davon begeistert. Noch schlafen wir oft zusammen im selben Korb, aber wenn er groß ist muss er sich allein durchschlagen.
Nicht dass ihr meint, dass ich hier für jeden den Babysitter spiele, denn als er die nächste anschleppte, die noch winziger war und auch noch die Flasche brauchte, fand ich das zwar interessant, aber damit sie erst gar nicht auf dumme Gedanken kam, habe ich sie angefaucht. Ich kann gar nicht verstehen, dass die anderen hier im Hause für jede Leckerei zu haben sind, mir genügt mein Trockenfutter oder irgendetwas mit viel Soße. Wenn ich ganz ehrlich bin, ich liebe allerdings Schinken. Unser Dosenöffner verteilt häufig unbekannte Leckerchen, dann eile ich zwar immer laut maunzend herbei, schnuppere kurz daran, da die mir nicht zusagen, wende ich mich aber schnell wieder ab und überlasse den anderen dieses Zeug. Na ja, es ist schon wie ihr Menschen zu sagen pflegt, was der Bauer nicht kennt, das frisst er nicht.
Von dem Garten bin ich nicht gerade begeistert. Nur ein paar Mal habe ich bisher die Terrasse inspiziert und mich auf dem Tisch ausgeruht. Und das geschah bisher auch nicht freiwillig. Mein Zweibeiner nimmt mich auf dem Arm und mir zeigt alles. Selbst wenn wir dann sitzen und er mich an meinen Lieblingsstellen streichelt, ist mir unwohl zumute. Nur auf seinem Schoß traue ich mich vorsichtig nach den Geräuschen zu peilen, obwohl mein Herz dabei wie verrückt rast und ich wie Espenlaub zittere. Jedenfalls laufe ich im Tiefgang wieder schnell zu meinem Kratzbaum zurück, um mich von dem Abenteuer zu erholen. Dafür sitze ich aber gerne auf der Fensterbank, beobachte den Straßenverkehr und ignoriere die Zweibeiner die an der Fensterscheibe klopfen und den Affen machen. Ab und an fällt leider ein Blumentopf zu Boden, wenn ich auf der Fensterbank herumturne oder einfach mich nur zum Schlafen lang ausstrecke.
Ganz sicher fühle ich mich im Schlafzimmer. Hier steht auch der riesige Kratzbaum auf dem ich herumturne oder mich in eine Höhle zurückziehe und daher wird erst einmal jeder kräftig angefaucht, der es wagt mir mein Reich streitig zu machen. Da das nur kurzfristig wirkt, mich eigentlich aber auch nicht allzu sehr stört, beobachte ich aus sicherer Entfernung das wilde Toben, insbesondere das der beiden Kleinen, von dem Aussichtsturm. Allmählich bin ich mir ganz sicher, dieser Kratzbaum bedarf dringend einer Erweiterung, denn inzwischen kommen auch die Wohnzimmerkatzen hierher, entweder zum Toben oder nur zum Ausruhen.
Mein Futter bekomme ich hier im Zimmer auch serviert und damit man mich keinen Fall vergisst, komme ich, sobald ich das Geklapper der Schüsseln höre, laut maunzend heraus. Natürlich könnte ich, da ich auch in den anderen Zimmern herumwandere, woanders meine Mahlzeit zu mir nehmen. Aber hier im Schlafzimmer ist man einfach ungestörter.

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