Eigentlich wollte ich nie eine Katze haben, da man dann seine Unabhängigkeit, oder zu mindestens ein Teil davon, aufgeben muss. Immer jemanden finden, der in Abwesenheit sich um die Katze kümmert. Wir alle kennen das Problem der ständig leeren Futternäpfe, des wieder einmal falschen Futters und der vollen Katzenklos. Aber eines Tages kam ich zu meinen ersten Stubentiger wie die Jungfrau zum Kind. Es war eine Sie mit den Namen Tigris. Inzwischen wohnen bei mir einige Katzen, die entweder jahrelang im Tierheim gelebt haben und daher Schwierigkeiten mit uns Zweibeinern hatten, oder ausgesetzte Katzen. Und mein Wissen über Katzen wächst zwar, aber immer werde ich von meinen Lieblingen wieder überrascht. Auch in meiner Freizeit beschäftige ich mich mit scheuen und ängstlichen Katzen in einem Tierheim, die meist zu meinem Unmut, als wilde Katzen betitelt werden.
So habe ich durch stundenlanges Beobachten und Vergleichen dieser scheuen Wesen, die oft schlechte Erfahrungen hinter sich haben, aber auch aus Büchern, wobei sich meine Beobachtungen oft nicht mit den Beiträgen der Themen deckten, meine Kenntnisse ständig erweitert und ich glaube, dass ich inzwischen nicht nur ein Faible, sondern sogar eine wichtige Aufgabe darin sehe, scheue und ängstliche Katzen ein Augenzwinkern zu entlocken. Nur mit viel Geduld, auf dem Bauch liegend und manchmal durch wochenlangem intensiven Sprechen vor dem Versteck und Ködern mit Leckereien, locke ich diese Katzen aus ihrer Reserve und lasse mich durch Rückschläge nicht entmutigen. Im Tierheim handhaben wir dieses zu zweit ähnlich und wenn Besuch kommt, können wir am Verhalten abschätzen und beurteilen, wie die Katze in Stresssituationen reagiert und damit sagen, wie das neue zu Hause aussehen muss, damit ein harmonisches Zusammensein entsteht. Eine meiner Katzen saß sogar 2 Monate unter dem Bett. Meistens sitzt, während ich diese Seiten schreibe, eine dieser ehemaligen Angstfaucher bei mir in der Nähe, oder sogar auf dem Schoß und wartet auf eine Streicheleinheit, die selbstverständlich auch gegeben wird.
Die Idee meiner Katzenseite entwickelte sich langsam. Zuerst wollte ich nur meine eigenen Katzen vorstellen, aber durch die ehrenamtliche Tätigkeit mit Katzen, die später hinzu kam und den damit verbundenen Fragen zu allen möglichen Themen angefangen vom Verhalten bis hin zu Krankheiten, erweitert sich die Auswahl der Sachgebiete ständig und ich bin inzwischen so weit, dass ich jeden Knochen und jede Körperfunktion kennen lernen will. Natürlich helfen auch die Gespräche mit anderen Katzenliebhaber über die Eigenarten und Erfahrungen in ähnlichen Situationen eine Lösung für ein „Problem“ zu finden.

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