Mein Mensch hat mich im Tierheim entdeckt. Als er zu mir kam, war ich sofort in ihn verliebt und habe ihm meinen Bauch zum Kraulen entgegengestreckt. Er nahm mich zu einer tollen Wohnung mit und stellte mich mit der Transportbox im Schlafzimmer ab. Da mich hier schon zwei Katzen erwarteten, sprang erst einmal auf einen sicheren Schrank, um von oben zu peilen, ob die mir wohl gesonnen waren. Aber die kümmerten sich nicht um mich. So nahm ich hastig mit viel gekleckere mein erstes Mahl zu mir, das unten am Schrank stand. Danach verkroch ich wieder auf dem Schrank. Aber bereits nach einem erholsamen Schlaf, inspizierte ich unsere Wohnung und verschwand bei Gefahr auf dem Schlafzimmerschrank. Noch ein paar weitere Tage stellte mir mein Dosenöffner sicherheitshalber mein Futter unten am Schrank hin, aber immer näher an die Tür, so dass ich beim Futtern die anderen Mitbewohner sah. Bald darauf nahm ich meine Mahlzeiten mit meinen neuen Freunden ein und. spielte mit Ihnen von nun an ausgiebig. Besonders angetan war ich von dem schwarzen Kater, namens Merlin, mit dem ich im Bücherregal Verstecken und Fangen spielte.
Nach ein paar Tagen klingelte es auf einmal. Ich wurde gerufen und als ich neugierig um die Ecke bog, erkannte mit Entsetzen eine Betreuerin vom Tierheim. So blieb mir nur übrig, mich mit Fauchen in das sichere Schlafzimmer zurückzuziehen, damit sie erst gar nicht auf den dummen Gedanken kommt, mich wieder mitzunehmen. Ach ja das Wichtigste habe ich fast vergessen; den neuen Namen "Fridolin" hat er auch für mich ausgesucht.
Alle Taubenfreunde müssen jetzt ganz schnell weiter lesen. In der Wohnung hatten wir nur eine große Loggia, auf der immer Tauben hockten. Wir, die Filou und der Merlin verteilten uns dann so, dass eine rechts, eine links und die andere genau unter der Taube saßen. Die Taube blickte nur nach rechts und links und da die Brüstung gerade so hoch war, dass wir aufrecht stehend sie mit der Pfote angeln konnten, war sie eine leichte Beute.
Eines Tages erlebten wir ein großes Abenteuer. überall unbekannte Geräusche, Hektik und alle Gegenstände wurden in Kartons gepackt. Als schließlich alles gepackt war, wurden wir am Morgen in ein leeres Zimmer, indem nur unser Klo und Futter stand, gesperrt. Am Abend kam dann unser Dosenöffner, verfrachtete uns in einen Korb und ab ging es. Ehe wir uns versahen, landeten wir in einer neuen Wohnung. Hier erwarteten uns, obwohl überall riesige Kartons herumstanden, schon unsere alten Schlafplätze und frisches Futter. Wir mussten nun die neue Wohnung Zimmer für Zimmer erkunden und so entdeckten nach ein paar Tagen meine Freunde und ich einen Garten, den durften wir trotz kratzen an der Terrassentür und lautem schimpfen aber erst nach zwei langen endlosen Wochen mit unserem Zweibeiner inspizierten. Danach durften wir immer bis weit in die Nacht in diesem durch die Büsche stromern oder sich nur im Gras wälzen, aber auf seinen Ruf kamen wir immer schnell angewetzt, denn wir wurden mit Futter erwartet.

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